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- 3. Mai 2020
„Ich halte das nicht mehr aus!“
Beziehungsstress in Zeiten von Corona
„Home-Office“, „Home-Schooling“, mühsam zu erschaffende Tagesstruktur, alle hocken gemeinsam in der Wohnung und es gibt auch Schöneres als Einkaufen mit Maske…. Da kann einem schon mal die Decke auf den Kopf fallen. Echte Abwechslung gibt es nicht wirklich – Wo soll man auch hingehen? Und vor allen Dingen mit wem eigentlich?
Begierde setzt Abstand voraus!
In normalen Beziehungszeiten ist ein gewisser Abstand zwischen Partnern ohnehin förderlich für die Beziehung. Wie die belgische Paartherapeutin Esther Perel recht treffend formulierte: „Fire needs air“. Erotik braucht Abstand. Wie soll ich begehren, was ich permanent habe?
Abstand in Zeiten von Corona gestaltet sich schwierig. Das, was man mal anziehend am Partner fand, geht einem momentan zunehmend auf die Nerven, weil es gerade alles ohnehin zu dicht und zu viel ist – und man vielfach nur noch den Impuls verspürt „einfach zu gehen“.
Vorwürfe heizen ordentlich ein. Beziehungsstress ist garantiert.
Ohne jetzt in Geschlechterklischees verfallen zu wollen ist es doch häufig so, dass Frauen ihre Wünsche eher in Vorwürfen äußern – worauf Männer sich genervt zurückziehen und mauern. Die Frau fühlt sich in der Folge nicht gehört – und legt noch mal nach. Der nächste Vorwurf folgt heftiger, der Mann mauert mehr….Das kann man eine ganze Weile so fortsetzen, ohne dass sich wirklich etwas ändert. Ganz im Gegenteil. Es wird zunehmend ungemütlich.
Wie kommen wir da wieder raus?
Seien wir ehrlich: In Corona-Zeiten ist es sicher eine große Herausforderung die Beziehung weiterhin lebendig zu gestalten. Was bei aufkommendem Stress helfen kann, ist frühzeitig ein klärendes Gespräch mit dem Partner zu suchen, statt alles so lange mit sich rumzutragen, bis gar nichts mehr geht. Kritik umzuformulieren in einen Wunsch an den Partner, statt sie in Vorwürfen mit Generalisierungen wie „immer“, „nie“ vorzubringen. Aufgaben im Haushalt zu verteilen: Wer macht was? – auf seine Weise, nach seinen Kriterien. Statt zu erwarten, dass ER das Bad so putzt, wie ICH es putzen würde. Kleine Rückzugsbereiche für jeden definieren. Und zu versuchen, eine gewisse Gelassenheit und Akzeptanz den besonderen Umständen und dem Partner gegenüber zu entwickeln.
Sie können sich und Ihren Partner in den beschriebenen Punkten wiederfinden und sind auf der Suche nach Hilfe oder Unterstützung, da die Gespräche miteinander nicht wirklich zielführend erscheinen?
Dann kontaktieren Sie mich doch gerne und
vereinbaren Sie einen Termin.
Ihre Birgit Rolf
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